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Cybermobbing: Es kann jeden treffen!

Lesedauer: 3 Minuten

Mit der Verbreitung der sozialen Medien bzw. generellen Kommunikationsmedien wurde der Begriff „Cybermobbing” immer geläufiger. So ziemlich jeder kennt diesen Ausdruck, trotzdem nehmen ihn viele nicht Ernst. Was macht es überhaupt so gefährlich und was sollte man in einem Ernstfall tun?

Die Beleidigungen, Bedrohungen, Bloßstellungen, etc. über großteils social media Platformen, wie Instagram, Tiktok, Facebook, Snapchat und Whatsapp, sind eine spezielle Form von Gewalt, die weitreichende, negative Folgen und Auswirkungen haben kann.

Was ist der Unterschied zu „normalem” Mobbing?

Etwas erschreckend ist es, dass es jeden, bei auch nur dem kleinsten Fehler, treffen kann. Ein falscher Post, der in Umlauf gesetzt wird, kann schon das nächste Opfer bestimmen. Dadurch, dass diese Beiträge unzähligen Menschen zur Verfügung gestellt werden, sollte man vielleicht zweimal darüber nachdenken, etwas hochzuladen.

Außerdem ist das eher bedrohlichere an dieser Art von Mobbing auch, dass es jeden rund um die Uhr treffen kann. Es hört nicht auf, sobald man beispielsweise die Schule verlässt. Das heißt überall, wo man in Verbindung mit den Medien steht, kann man angegriffen werden. 

Warum fühlen sich Täter so sicher?

Die Anonymität spielt in den meisten Fällen eine wichtige Rolle. Dadurch, dass niemand weiß, wer hinter den Beleidigungen steckt, haben Mobber auch keine Angst vor Konsequenzen. Sie nutzen diese Unsichtbarkeit aus und sind sich oft nicht bewusst, wie fatal die Folgen ausfallen können.

Welche Auswirkungen hat das auf Opfer und Täter?

Betroffene fühlen sich oft hilflos und haben Angst, da sie durch die Anonymität auch nicht wissen, wer hinter den Angriffen steckt. Außerdem kann beispielsweise auch die Motivation in der Schule sinken, das heißt, dass man nicht gern bzw. oft in die Schule geht und deswegen die Noten auch sinken, was auch zu einem Schulabbruch führen kann. Des Weiteren wirkt sich das auch psychisch sowie physisch auf einen aus. Neben Kopf- und Bauchschmerzen kann dies auch zu Schlafstörungen, Angststörungen, Essstörungen und Depressivität führen. In den schlimmsten Fällen kam es zu Suizidversuchen und letztendlich auch zu Suizid.

Dennoch kann es auch bei den Tätern Probleme geben. Es kann ihnen schwerfallen mit sozialen Kontakten umzugehen oder auch problemorientierte Lösungswege anzuwenden. Zudem kann es auch zu gewalttätigen Verhalten im Erwachsenenalter kommen.

Wie hoch kann die Strafe ausfallen?

Seit dem 1.1.2016 gibt es in Österreich ein Gesetz, welches Cybermobbing strafbar macht. Die Strafe fällt je nach Schweregrad der Tat unterschiedlich hoch aus. Bei Handlungen, wo das Ansehen und die Achtung einer Person in ihrem sozialen Umfeld vermindert wird, sowie Tatsachen oder Bildaufnahmen des höchstpersönlichen Lebensbereichs (Sexualleben, sensibler Bereich des Familienlebens, Krankheiten etc.) ohne Zustimmung veröffentlicht werden, kann man mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe von bis zu 720 Tagessätzen rechnen. Sollten die Handlungen des Täters, welche dieser kontinuierlich für ein oder über ein Jahr fortsetzt, bei seinem Opfer zu Selbstmord bzw. zu einem Selbstmordversuch führt, kann dies für den Täter zu einer Freiheitsstrafe von maximal bis zu drei Jahren führen.

Kann man einen Rückgang der Cybermobbing-Fälle in naher Zukunft erwarten?

Um es klar auszudrücken: Nein. Durch die Corona Pandemie ist die Anzahl der Fälle in die Höhe geschossen. Dadurch, dass jeder zu Hause war, und sich bei vielen die Langeweile ausgebreitet hat, kam es dazu, dass die Nutzung der social media Platformen enorm anstieg. Dadurch hatten auch viele Zeit, andere Nutzer zu attackieren. Außerdem entstanden auch neue Arten von Cybermobbing, beispielsweise wurde die Teilnahme am Online-Unterricht absichtlich erschwert, indem Betroffene von schulischen Informationen ausgeschlossen und auch während des Unterrichts verspottet wurden.

Was kann man dagegen tun?

Es ist wichtig, Attacken exemplarisch mittels Screenshots zu sichern. Zudem sollte man nicht auf Hate-Kommentare antworten, weil sich die Reaktionen der Täter häufig eher verschlimmern. Außerdem kann es auch sein, dass das Opfer selbst mit Verbalattacken zurückschießt, was das Opfer somit selbst zu einem Täter macht. Darüber hinaus kann man den Betreiber der entsprechenden Plattform kontaktieren und diesen bitten, die verletzenden Posts zu überprüfen und löschen und gegebenenfalls auch die Nutzerprofile der Täter zu sperren. Wichtig ist es auch, die Accounts der Täter sofort von seinem eigenen Account zu blockieren. Zusätzlich sollte man mit einer vertrauten Person reden, um sowohl emotionale Unterstützung sowie weitere Zeugen für die Angriffe vorweisen zu können. Im Ernstfall kann man mit genug Beweismitteln auch zur Polizei gehen.

Sollte man Unterstützung und Beratung suchen gibt es auf dieser Website mehrere nützliche Kontaktadressen:

https://www.saferinternet.at/faq/wo-finde-ich-unterstuetzung-und-beratung-bei-cyber-mobbing/

Quellen:

https://www.strafrecht24.at/ratgeber/mobbing/cybermobbing/

https://www.saferinternet.at/faq/was-sagt-das-gesetz-zu-cyber-mobbing/

https://www.anwaltfinden.at/ratgeber/strafrecht/cybermobbing/#:~:text=Der%20Wortlaut%20des%20%C2%A7107c%20im%20Strafgesetzbuch%20%E2%80%9ECybermobbing%E2%80%9C&text=Tatsachen%20oder%20Bildaufnahmen%20des%20h%C3%B6chstpers%C3%B6nlichen,zu%20720%20Tagess%C3%A4tzen%20zu%20bestrafen

https://www.tt.com/artikel/30812628/cybermobbing-hat-in-oesterreich-waehrend-der-pandemie-zugenommen

https://www.onlinesicherheit.gv.at/Themen/Gefahren-im-Netz/Kinder-im-Internet/Belaestigung-und-Cyber-Mobbing.html#:~:text=Seit%201.1.,Telekommunikation%20oder%20eines%20Computersystems%22)

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